Phänomenologie und feministische Theorie. Des Weiteren fordert die Witwe Shin noch Geld von Shen Te, was diese ihr aber nicht zur Verfügung stellen kann, da sie keines besitzt. 3 Vgl. Demnach kann Geschlechterzugehörigkeit nicht wahr oder falsch sein. Diese sind Funktionssystem, Code, Programm, Medium und Funktion und bezeichnen begrifflich Aufbau und Funktionsweise der Luhmannschen Funktionssysteme. Demnach gibt es keine zuvor bereits bestehende Identität. Denn Akte müssen wiederholt werden, damit die Illusion eines beständigen Selbst entstehen kann. By performative, she means that an act is an act by the very fact of it happening, such as the act of promising by saying… Deren Begründer John L. Austin beschreibt seinen Neologismus „performativ“ den Eigenschaften nach als „wirklichkeitskonstituierend“ und „selbstreferentiell“. [4] Butler, Judith: Performative Akte und Geschlechterkonstitution. Sie versucht dies, obwohl die Systemtheorie Luhmanns nicht zu den „netten, hilfsbereiten Theorien“ [3] zählt, wie er selbst betonte, und auch Butlers Theorie ebenso eher „harte Nuss“ denn „leichte Kost“ ist. Zuerst wird Butlers Geschlechtstheorie in den Blick genommen, um danach kursorisch in den Ansatz Luhmanns und seine Systemtheorie einzuführen. [26] Brecht: Der gute Mensch von Sezuan, S. 12. [7] Siehe dazu: J. Butler (Anmerkung 4), S. 302. Am Ende dieses hier unternommenen Versuchs steht im besten Falle eine unverbrauchte Perspektive in die „Dachstühle“ beider „Theoriekathedrale(n)“ [2], die vielleicht sogar – um im Bild zu bleiben – zwischen beiden eine Brücke baut. Im Rekurs auf Simone de Beauvoir nennt sie deren sich konstituierendes „geschlechtlich bestimmtes Selbst“ [21] „zwingende Illusion“ [22] und gar „Gegenstand des Glaubens“ [23] und lehnt damit jegliche Annahme einer (substantiellen oder erst konstituierten) Geschlechteridentität ab. Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2000. [71] Autopoietische Systeme sind damit nicht auf die Herstellung eines Produkts (Output) ausgerichtet, sondern auf die „Erhaltung ihrer eigenen Struktur“, dennoch meint dies nicht, dass sich das System „aus dem Nichts“ selbst erschafft, sondern lediglich, dass seine Eigendynamik auf seine Fortsetzung ausgerichtet ist. Das Verhalten einer Person muss von dieser erwartet werden und vielleicht auch explizit geäußert werden, damit sie weiß, was sie tun soll. Die operative Größe, auf der nach Butler die Geschlechteridentität basiert, ist die des performativ vollzogenen konstitutiven Aktes [47] – die Performation. Ansatzpunkte und Überschneidungen zu Butlers Theorie der Performativität und Irigarays Ethik der sexuellen Differenz. [12] Dieses „geschlechtlich be­stimmt(e) Selbst“ kommt durch die „stilisierte Wiederholung von Akten“ und durch die „Stilisierung des Körpers“ (d.h. durch „körperliche Gesten, Bewegungen und In­szenierungen“) zustande. 1), wie sie Walter Reese-Schäfer in seiner Einführung zu Niklas Luhmann [81] verwendet, und übernehme dazu – ergänzt – die darin verwendeten Begrifflichkeiten. Zu unterschiedlich sind die Gegenstände, die hier beobachtet und beschrieben und dort analysiert und kritisiert werden, zu verschieden auch die Motivationen, aus denen heraus die jeweiligen Theorien entstanden sind. [63]. Es ist also davon auszugehen, dass Butler die Geschlechterzugehörigkeit in gewisser Weise als autopoetisch versteht. Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com. Greift man beispielhaft die Theorie der Performativen Akte und Geschlechterkonstruktion heraus, lassen sich schnell interessante Medienbezüge feststellen. [2] Zur Entstehung des Parabelstücks siehe beispielsweise: Schneidewind, Wolf-Egmar und Sowinski, Bernhard: Bertolt Brecht. Reese-Schäfer 2005, S. 17. 522 / Judith Butler intentional and performative, where 'performative' itself carries the double-meaning of 'dramatic' and 'non-referential.' In diesem Sinne stellt Gender ein Projekt mit dem Ziel des kulturellen Überlebens dar. Infolgedessen gäbe es also ohne performative Akte überhaupt keine Geschlechterzugehörigkeit, die aufgrund von stillschweigenden Übereinkünften fortbesteht. Hamburg: Junius, 2005, S. 11. Anmerkungen zu einer performativen Theorie der Versammlung, Occupy Wall Street. Der Körper stellt für Butler eine Verkörperung gewisser kultureller und geschichtlicher Möglichkeiten dar, einen komplizierten Aneignungsprozess. Berlin: Walter de Gruyter 1974, S. 185-199. Zum Schluss sollen die Ergebnisse zusammenfassend formuliert und dabei kritisch reflektiert werden. v. Klausnitzer, Ralf/ Spoerhase Carlos. Im Folgenden sieht Butler die Möglichkeit der Veränderung des Geschlechts in den arbiträren Beziehungen zwischen den Akten, ergo in den Möglichkeiten des Wiederholens, Durchbrechens sowie in der subversiven Repetition dieses Stils. Er spricht im Zusammenhang auch von der „Reproduktion und Konstitution der Gesellschaft durch Kommunikation“. [55] Damit sind performative Akte immer auch „kollektive Handlungen“ [56] und „gemeinsame Erfahrungen“ [57] und nach der  feministischen Theorie: politisch [58]. Diese Strategien verdanken sich nie sich selbst, da sie Geschichte besitzen. [6]. In: Performanz. Performativity is the concept that language can function as a form of social action and have the effect of change. Frankfurt a. M. Suhrkamp Verlag 2008 (=Edition Suhrkamp Basisbibliothek, 73). Grundthesen aus dem gendertheoretischen Konzept von Judith Butler, 3. Phänomenologie und feministische                   Theorie.“ In: Wirth, Uwe Hg. Wenn man die Performanz der entsprechenden Geschlechterzugehörigkeit in diesem binären System, welches nur das Männliche und Weibliche betrachtet, nicht normgemäß vollzieht, hat man mit Sanktionen zu rechnen. Auseinandersetzung Judith Butlers mit Jenny Livingstons Dokumentarfilm Paris is burning (1990) einer Betrachtung unterzieht, die die Performativität des Mediums mitdenkt, kann sie das produktive Wechselverhältnis von Gender und Medien deutlich machen: "Denn wie jedes Doing Gender eine Rezitation einer vorgängigen Kette von Geschlechterhandlungen und -bedeutungen ist, die in dem … Frau Shin hat Shen Te ihren Laden geschickt angepriesen und dadurch verkaufen können, dabei hat sie ihr natürlich verheimlicht, dass im Laden früher „kein Mensch [kaufte], nicht einmal die Nachbarschaft.“[30] Obwohl sie Shen Te übers Ohr gehauen hat, hilft diese ihr immerhin noch. Hg. In ihrem Aufsatz „Performative Akte und Geschlechterkonstitution. Tea Party. [50] Performative Akte sind „dramatisch“ [51] (d.h. materialisieren sich fortgesetzt und unaufhörlich [52], vgl. Shen Te hat Geldprobleme, dennoch ist sie stets bereit zu helfen. - Publikation als eBook und Buch Geschlechterakte werden demnach in ihrer Summe zu Normen, deren stilistische „Sedimentierung“ [59] die Illusion eines natürlichen Geschlechts ist und die „natürliche Form der Aufteilung der Körper in Geschlechter“ begründen. Sie gilt zugleich als ihre bekannteste Schrift mit großem Einfluss auf die feministische Philosophie und die Gender Studies. Damit ergibt sich die Möglichkeit, Derridas Überlegungen zur Iterabilität und Zitathaftigkeit performativer Akte mit Bourdieus Überlegungen zum Begriff des Habitus als einer verkörperten sozialen Praxis zusammenzudenken. Sie beruht auf dem Modell von wahr und falsch. [93]        Vgl. [72] Dabei gibt kommt es durchaus zu wechselseitigen Wirkungen zwischen dem System und seiner Umwelt, aber auch zu Ausgleichsreaktionen bei Perturbation des Systems. Im weiteren Verlauf soll diese Arbeit im direkten Vergleich klären, wie und warum die Figuren der Shen Te und Shui Ta sich in der Interaktion mit der Gesellschaft präsentieren. Durch diese Theorie hinterfragt er in bedeutender Weise die offensichtliche Natürlichkeit des binären Gender / … -identität in seiner Grundform (siehe dazu Tabellenzeile 1). S. 305. Symbolische Zeichen, darunter Sprache und Gesten, werden hier also als konstitutive Akte eines Subjekts angegeben. Dadurch entlarvt sie die Geschlechterzugehörigkeit als eine Konstruktion, die damit auch ihre eigene Genese verhüllt. Aber „damit kann [sie] [sich] nicht durchbringen, da es so viele gibt, die dies tun müssen.“[24] Sie wählt folglich eine der noch verbleibenden Möglichkeiten aus, die ihr Körper ihr bietet, die Prostitution. eBook: Judith Butler: Die Instabilität performativer Wiederholung (ISBN 978-3-942393-66-9) von aus dem Jahr 2020 Da ich nicht davon ausgehe, dass das System der Geschlechteridentität ein Funktionssystem im Luhmannschen gesellschaftlichen Sinne darstellt, ist es in der Tabelle, anders als in der Vorlage, neutral als System bezeichnet. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts. Vergleich der Akte, die im Umgang mit der Gesellschaft die Geschlechtsidentität Shen Tes und Shui Tas konstituieren. Dabei geht Butler darauf ein, dass erst die Akte eine Geschlechterzugehörigkeit schaffen und damit auch die Idee der Geschlechterzugehörigkeit verkörpern. Schon Judith Butlers Sprachgebrauch zur Erläuterung ihrer Thesen legt eine Be­trachtung unter systemtheoretischen Gesichtspunkten nahe. Ihre Theorie entwirft sie im Wesentlichen auf der Grundlage der phänomenologischen Theorie und deren Weiterentwicklung durch Maurice Merleau-Ponty und Simone de Beauvoir, geht jedoch noch erheblich über beide hinaus. [18] Ihre Existenz und Identität sind demzufolge durch die dort herrschende Armut bestimmt. [48], Was Butler als „performative Akte“ ausweist, meint körperliche Akte [49] und ist von ihr in Erweiterung der von der Phänomenologie bezeichneten konstitutiven Akte gedacht; performative Akte konstituieren nicht nur Bedeutung, sondern performieren und inszenieren sie gleichsam (und gleichen damit „performativen Akten in theatralischen Kontexten“). Phänomenologie und feministische Theorie, in: Wirth, Uwe (Hg. [18] Brecht: Der gute Mensch von Sezuan, S. 7. Wer ist Judith Butler und was macht sie? „Forschungsprojekt: Theorie der Gesellschaft; Laufzeit: 30 Jahre, Kosten: Keine.“ [30] – so lapidar und bescheiden umriss Niklas Luhmann selbst einmal Gegenstand, Weg und Ziel seiner Arbeit. [5] Zur Kritik an Judith Butler unter anderem an ihren Theorien sowie ihrem Schreibstil: Siehe: Wald, Christina: Martha C. Nussbaum versus Judith Butler oder, Old-style'-Feminismus versus poststrukturalistische Gender-Theorie. 7 Ebd., 213–14. Bei den Varianten zwei und drei handelt es sich in gewisser Weise um Variationen; die erste beschreibt ebenfalls die (Illusion einer) Geschlechteridentität, versucht jedoch, wie von Judith Butler beschrieben, das Phänomen der „erzwungenen Heterosexualität“ [83], genauer die  „(H)eterosexuell(e) Ehe“ als ein Programm des Systems miteinzubeziehen (Tabellenzeile 2). Butler weist aber daraufhin, dass man den Körper stets als geschlechtsspezifische Erscheinung vermittelt bekommt, nämlich als „ihren“ oder „seinen“ Körper. Anschließend wird der Vorgang der Konstruktion von Geschlecht untersucht, indem zunächst der Diskurs- und daran anschließend der Performativitätsbegriff, erklärt wird. [16] Shen Tes, die sich als Vetter maskiert, d.h. Shui Ta ist keine neu auftredende Person, sondern lediglich die verkleidete Shen Te. Butler verwendet den Begriff der Strategie anstatt Projekt, da dieser die Nötigungssituation, in der sich Manche befinden, besser zum Ausdruck bringt. Performanz hervorbringenden und erhaltenden System aus, das eine zirkuläre Struktur kennzeichnet. Dies geht auch deutlich aus folgender Feststellung Butlers hervor: „Die Realität der Geschlechterzugehörigkeit ist performativ, was ganz einfach bedeutet, dass die Geschlechterzugehörigkeit real nur ist, insoweit sie performiert wird.“ [80]. Infragestellung des „verdinglichten Status der Geschlechteridentität“ [27] ist. [65] Das bedeutet für die daraus folgende Theorie, dass sie „nicht deduktiv etwas aus einem Ausgangspunkt ableitet“, sondern in der Art eines Kreises ein „sich selbst beschreibendes System (darstellt), das seine eigene Beschreibung enthält“. in Philosophie, Yale University PhD (über Hegel) in Philosphie Yale University Professorin für Rhetorik und Komparatistik an der University of California, Berkeley Wichtige Werke 1990 1993 1997 2000 Gender Trouble. 6 Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter (Frankfurt am Main 1991), 206. Bern/Berlin/Bruxelles/Frankfurt a. M./New York/Oxford/Wien: Lang 2007(= Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik, 19), S. 427-442. 6 Butler … 6. [22] Brecht: Der gute Mensch von Sezuan, S. 12, 44. Ähnlich verhält es sich mit der Geschlechterkonstruktion. Die erzeugen das Bild eines bestimmten und beständigen Selbst. Sie „materialisiert“ ihren Körper in einem ganz zentralen Sinn, um damit Geld verdienen zu können. Am Ende der Durchführung meines Versuchs kann ich feststellen, dass aus Butler und Luhmann noch kein „Buhmann“ geworden ist und auch nicht wird. An diese glaubt der Akteur selbst und das gesellschaftliche Publikum. Ändern ), Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. [30] Brecht: Der gute Mensch von Sezuan, S. 19. Ihm fällt Shen Te als letzte Lösung ein, „die kann nicht nein sagen.“[26] „Es geht [ihr] nicht gut, und wenn [sie] bis morgen früh [ihre] Miete nicht zusammen ha[t], w[ird] [sie] hinausgeworfen.“[27] Außerdem hat sie großen Hunger. Sprachakte wie diese, stellen etwas in dem Moment her, in dem sie es bezeichnen. Als Mädchen besuchte sie eine jüdische Schule und erlernte dort die hebräische Sprache. Nachdem im vorangegangenen Abschnitt ausgeführt wurde, wie Judith Butler über „Geschlechtsidentität“ denkt und welche Theorie sie daraus entwickelte, soll im Folgenden elaboriert werden, welche Akte im Umgang mit der Gesellschaft die Geschlechtsidentität Shen Tes und Shui Tas[16] in „Der gute Mensch von Sezuan“ bilden und wodurch dies in Erscheinung tritt. Trotzdem sagt Shen Te aus Hilfsbereitschaft ihrem Freier, den sie noch erwartet, ab, um Wang zu helfen und den Göttern eine Herberge zu verschaffen. Nicht zuletzt deshalb geht die hier zu verdeutlichende Lesart Butlers davon aus, dass das von ihr beschriebene und kritisierte Konzept der Geschlechterzugehö­rigkeit sich als System selbst (performativ) herstellt und erhält. 31), S. 13-24. - Jede Arbeit findet Leser, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Diese stellen, ihrer Ansicht nach, die alltägliche und ritualisierte Form ihrer Legitimierung dar. Ich beschränke mich hier – neben weiteren denkbaren System-Varianten – auf die Beschreibung lediglich dreien des von ihr analytisch und kritisch nachgezeichneten Systems der Geschlechteridentität, die zum Teil Schnittmengen verbinden. Eine solche Erwartung gründet auf der Wahrnehmung des Geschlechts als faktische Gegebenheit durch die primären Geschlechtermerkmale. When Beauvoir claims that 'woman' is a historical idea and not a natural fact, she clearly underscores the distinction between sex, as biological facticity, and gender, as the cultural interpretation or signification of that facticity. 2 Judith Butler setzt sich beispielsweise in ihrem späteren Werk Hass spricht: Zur Politik des Performativen (vgl. Das lässt sich im Zusammenhang mit den stilisierten Wiederholungen von perfomativen Akten betrachten. ( Abmelden /  Systeme existieren bzw. Ein entsprechender Ansatz liegt der Aussage Judith Butlers zugrunde, die sagt: „Da die Geschlechterzugehörigkeit keine Tatsache ist, erschaffen die verschiedenen Akte der Geschlechterzugehörigkeit die Idee der Geschlechterzugehörigkeit, und ohne diese Akte gäbe es eine Geschlechterzugehörigkeit überhaupt nicht“ [74]. Düsseldorf/München/Stuttgart: Oldenbourg Schulbuchverlag 1992 (=Oldenbourg Interpretationen, Bd. page 215–278. [4]          Dieser ist der von Uwe Wirth herausgegebenen Anthologie „Performanz. Judith Butler geht also davon aus, ... Diese performativen Akte funktionieren auch nur dann, wenn sie sich auf bestehende Konventionen innerhalb der jeweiligen Kultur beziehen. Reese-Schäfer 2005, S. 12. "Performative Akte und Geschlechterkonstitution" Judith Butler Nevena Marjanovic & Julia Weisz Abb. Sie betrachtet den Körper als ein nicht enden wollendes Materialisieren von Möglichkeiten und bezieht sich dabei auf die Arbeit von Merlaeu-Ponty[9]. [13] Performative Vollzüge machen die sozialen Gesetze explizit, indem Handlungen zeitliche und kollektive Dimensionen aufweisen. Shen Tes Körper setzt daher „seine Rolle in einem kulturell beschränkten Körperraum um und inszeniert Interpretationen innerhalb der Grenzen bereits gegebener Anweisungen.“[19], Prostitution, als Möglichkeit, eine Art Strategie,[20] um Geld zu verdienen und damit verbunden das Präsentieren sowie in Szenesetzen ihres weiblichen Körpers.[21]. [1] Es weist eine dramatische Form auf und wurde in den Jahren 1938 bis 1940 in der Emigration[2] verfasst. Phänomenologie und feministische Theorie“ [4] aus dem Jahr 1997. Mit ihrer Schrift Das Unbehagen der Geschlechter stieß sie 1990 die Diskussionen um die Queer-Theorie an. Demnach werden die Kategorien männlich und weiblich als Wiederholung von Sprechakten verstanden, und nicht als natü… [77] So sind soziale Systeme in ihrer Operation Kommunikation unempfänglich gegenüber anderen, ihnen nicht system-eigenen Operationen, wie beispielsweise Bewusstsein (spezifische Operation im psychischen System) oder Geld (Operation in der Wirtschaft). Dazu nennt sie als Techniken „ander(e) Arten des Wiederholens“ performativer Akte und das „Durchbrechen oder (deren) subversive Wiederholung“. Frau Shin sucht bei Shen Te Hilfe, doch warum geht niemand Hilfe suchend zur Witwe Shin? [10] Butler, Judith: Performative Akte und Geschlechterkonstitution. Selbstreferentialität). Es geht in erster Linie um den spielerischen Vergleich zweier – auch das muss betont werden – stark fragmentarischer Ausschnitte der jeweiligen Theorie. In ihrem ersten, vieldiskutierten Buch Das Unbehagen der Geschlechter (es 1722), mit dem sie zum Star der feministischen Debatten anvancierte, hatte Judith Butler die These aufgestellt, daß die Geschlechtsidentität nichts natürlich Gegebenes sei, sondern sozial, kulturell und sprachlich … Wenn an dieser Stelle überhaupt von einem Endergebnis gesprochen werden soll, dann kann mit der hier ausgearbeiteten Thesenführung in Zusammenhang mit der „Reproduktion von Geschlechteridentitäten“  [95] von systemischen Strukturen gesprochen werden, die Wesentliches von dem erfüllen, was Luhmann System nennt. Den Beweis für diese Annahme will ich anhand einer Zweiteilung antreten; die Argumentation Butlers für eine als Illusion performierte Geschlechteridentität wird unter systemtheoretischen Gesichtspunkten analysiert und anschließend werden die Ergebnisse in einem Modell der hier angewandten Lesart zusammengeführt. Hgg. Geschlechterzugehörigkeit ist in ihren Augen ein Tun, wobei Dramatisieren als auch Reproduzieren elementare Strukturen der Verkörperung darstellen. So muss der geschlechterspezifisch beschränkte Körper, ihrem Standpunkt nach, seine Rolle in einem kulturell beschränkten Körperraum umsetzen und inszeniert dabei Interpretationen innerhalb der Grenzen bereits gegebener Anweisungen. In: Kontroversen in der Literaturtheorie/ Literaturtheorie in der Kontroverse. [23] Im Grunde kann man eruieren, dass hier klassische Klischees der Gesellschaft in das Drama integriert wurden. Daher betrachtet Butler das binäre System als sozial erzwungen. 1: Niklas Luhmann, Schautafel der Funktionssysteme [87]. Dabei sollen ebenfalls die Gründe für ihre Maskerade deutlich herausgearbeitet werden. Klar sind neben vielen verblüffenden Analogien, die sich finden ließen, die Grenzen zwischen beiden Theoretikern und ihren Theorien hervorgetreten – die Analogien, weil ich sie gesucht habe und die Grenzen, weil sie schlicht existieren. Frankfurt/ Main: edition suhrkamp, 2004, S. 32. Die Grenzen der Vergleichbarkeit sind insbesondere im jeweiligen Ausgangspunkt schnell erreicht; während Luhmann in seiner Beschreibung komplett auf Menschen verzichtet [93], kann Butlers Theorie – sei sie auch frei von substantiellen Subjekten, vorsprachlichen Identitäten oder auch essentiellen Geschlechtern [94] – nicht ohne den Menschen gedacht werden. versteht mich bitte nicht zu schnell. Zitat aus: Butler, Judith: Performative Akte und Geschlechterkonstitution. [73] Luhmann überträgt diese Erkenntnisse auf die Beschreibung von Systemen. Innerlichkeit beschreibt eine öffentlich regulierte und sanktionierte Zuschreibung. [35] Zur Beschreibung realer und nicht als modellhaft zu missverstehender Systeme nimmt Luhmann die Beobachtung der Beobachtung, die „Beobachtung zweiter Ordnung“ vor. Das dritte und letzte Beispiel begreift „Frau“ bzw. 4 Judith Butler: Körper von Gewicht: Die diskursiven Grenzen des Geschlechts (Berlin 1995), 29. Allerdings lebt man in einer Welt, in der die Geschlechterzugehörigkeit stabilisiert, abgegrenzt und starr ist. In keinem Fall schließlich soll aus Butler und Luhmann ein sprichwörtlicher „Buhmann“ gemacht werden. [21] Im Text gibt es keine explizite Beschreibung, wie sie sich als Prostituierte präsentierte, sondern nur, dass sie als solche tätig war. Fischer-Lichte, Erika: Ästhetik des Performativen. Das machen sich auch alle Figuren zu Nutzen, wie beispielsweise Wang, der Wasserverkäufer. - Hohes Honorar auf die Verkäufe [28] Für ihr Konzept der Performanz von körperlichen Akten greift sie implizit auf die Wortherkunft aus der Sprechaktphilosophie zurück. Ein melancholisches Geschlecht? Das tut sie, wenn sie die gestellten Bitten erfüllt. Sie produziert nicht nur das System der bipolaren Geschlechterzugehörigkeit, sie reproduziert es auch (als kulturelle Fiktion). Dieses Werk wird hinsichtlich der Konstitution der Geschlechtsidentitäten (=Gender) untersucht. Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen: Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Was Butler „deutlich strafend(e) Folgen“ [75], „gesellschaftlich(e) Sanktionen und Tabus“ [76] zur Aufrechterhaltung des Zwangssystem der Geschlechteridentität nennt, kann durchaus mit jenen systemischen Ausgleichsreaktionen verglichen werden. Wenn sie nie hilfsbereit war, erwartet das auch niemand von ihr. [9] Merlaeu-Ponty, Maurice: Das Leib als geschlechtlich Seiendes. Shen Te gibt der Witwe und ihren Kindern Reis. Es zeigt, dass es zwar ihr individuelles Handeln ist, sich zu prostituieren, aber dass dies doch auf verschiedene Weise die Situation ihrer Geschlechterzugehörigkeit reproduziert, so postuliert es Butler.[25]. Hierzu wandte er die Systemtheorie auf die Soziologie an und entwickelte beide in seinem Werk beachtlichen Umfangs konsequent weiter. Sie eröffnet oder beschränkt gewisse Möglichkeiten durch kulturell herausgebildete Konventionen. Ein System als solches definiert sich nach Luhmann nicht zuletzt durch die Differenz zu seiner Umwelt. (Illusion einer)Geschlechteridentität/Geschlechterzugehörigkeit, „Idee der Geschlechterzu-gehörigkeit“ [90], (Illusion einer)Geschlechteridentität/ Geschlechterzugehörigkeit, „Reproduktion von Menschen in bestimmten geschlechtsspezifischen Modi“, „Gewährleistung der Reproduktion einer gegeben-en Kultur“, „Nachhaltige soziale performative Vollzüge“ [91], „Vorstellung eines essentiellen Geschlechts, einer wahren oder bleibenden Männlichkeit oder Weiblichkeit“ [92]. In the second paragraph of her introduction, Judith Butler summarizes her argument of performativity and gender. [5]          Butler, Judith: „Performative Akte und Geschlechterkonstitution. Er ist ein angeblicher Freund von ihr und bittet sie um Hilfe, als die Götter nach einem Nachtlager suchen. Zu Judith Butlers diskursiver und performativer Konstruktion von Körper und Geschlecht Ganarin, Susanna Veröffentlichungsversion / Published Version Zeitschriftenartikel / journal article Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Ganarin, S. (2002). April 6, 2021 . John L. Austin begründet diese performativen Äußerungen im Unterschied zu den konstativen Äußerungen, welche einen Zustand beschreiben. Abb. [14] Daher werden bestimmte Arten von Akten als Ausdruck der Geschlechteridentität verstanden. Der „verkörperte Handelnde“[10] tritt für seine Umwelt erst äußerlich in Erscheinung und die performierten Akte stellen für sie gemeinsame Erfahrungen und kollektives Handeln dar: „Zur „Frau geworden sein, heißt den Körper zwingen, sich einer historischen Idee von »Frau« anzupassen, heißt den Körper zu einem kulturellen Zeichen machen, sich selbst in der gehorsamen Befolgung einer historisch beschränkten Möglichkeit materialisieren und dies als nachhaltiges und wiederholtes körperliches Projekt tun.“[11]. In einem nächsten Schritt werden beide Seiten anhand von Begriffen und Inhalten einander gegenübergestellt und davon ausgehend der Beweis für inhaltliche Analogien geführt. Eine solche konstituiert sich als (5) Illusion und Gegenstand des Glaubens in einer (6) performativen Leistung. Aber sie muss diese Erwartungen auch erfüllen, sonst wird man es nicht mehr von ihr verlangen, da sie hinzukommend die Erwartungshaltung der Anderen enttäuscht. Letztendlich wird diskutiert, ob ein Wechsel der Identität das Hintergehen der Gesellschaft ermöglicht. 2. Informiere mich über neue Beiträge per E-Mail. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2002 (=Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, 1575), S. 301-320. Dennoch: Der hier angewandte teils sehr grobe Überblick, das fast holzschnitthafte Bild der beiden Ansätze ist dem knappen Rahmen dieser vorliegenden Arbeit geschuldet und muss streng genommen als nicht ausreichend angesehen werden. Denn jeder „macht“ seinen Körper in einem zentralen Sinn, anders als seine Mitmenschen, aber doch in Abhängigkeit dieser bereits erwähnten historischen Konventionen. [78] Wenn Geschlechteridentität, wie Judith Butler sie auffasst, sich als prozessuales „Tun“ [79] nur in und durch performative/n Akte/n unaufhörlich und fortgesetzt materialisiert, liegt vom systemtheoretischen Standpunkt aus, eine operative Geschlossenheit des Systems der Geschlechterzugehörigkeit vor. 5 Jelinek (2006), S. 16. [64]        Vgl. 4 Das performative Potenzial des Ethischen. Demzufolge trägt der Körper eine Bedeutung und wird dadurch zum Zeichen für seine Umwelt. Die Sicht Anderer auf die Geschlechtsidentität ist besonders durch Vorurteile, also Klischees, gekennzeichnet. Hoff (2013), S. 276-277. [1]          Reese-Schäfer, Walter: Niklas Luhmann zur Einführung. Hamburg: Junius, 2005. Folglich bestimmt sie den Verlauf der Geschichte mit. Hier zeigt sich wieder, dass die Zuschreibung der Innerlichkeit selbst „eine öffentlich regulierte und sanktionierte Form der Erfindung dieser Essentialität“[28] ist. page 163–194. Die erste Variante ist das System der (illusionären) Geschlechterzugehörigkeit bzw. Andere Begriffe wie „Reproduktion“ [42], „Wiederholung“ [43] „(A)ufrechterhalten“ [44] ähneln in ihren Bedeutungen frappierend systemtheoretischen wie „Selbsterzeugung und Existenzerhaltung“[45] oder „Rekursivität“[46] (Humberto Maturana). Judith Butlers Konzept der Gender- Performativtät. In: Phänomenologie der Wahrnehmung. [78]        Vgl. [60] Geschlechterzugehörigkeit wird als ein „Tun“ [61] begriffen, als ein andauernder, nicht endender Prozess (der „Verkörperung“ [62]). These repetitions result in what Butler calls a… Die Prostitution scheint in dem Drama ausschließlich ein weiblicher Beruf zu sein, da nur Frauen ihn in „Der gute Mensch von Sezuan“ ausüben. [3]          Luhmann, Niklas: Soziale Systeme. Seit Ende der 1980er Jahre finden Butlers Arbeiten zur feministischen Theorie internationale Aufmerksamkeit. Die deutsche Übersetzung kam in der ersten Auflage 1991 heraus. Keineswegs soll dabei die Unterschiedlichkeit der Ansätze der Philosophin und des Soziologen verschleiert, vertuscht oder gar im Stil einer Synthese nivelliert werden. Ferguson und Hongkong. Es ist ein literarisches Stilmittel und Bestandteil des epischen Theaters. Die performative Gender-Theorie von Judith Butler Die Theorie der Geschlechterperformativität der amerikanischen Philosophin Judith Butler wurde in den 1990er Jahren im Kontext zeitgenössischer feministischer Theorien und Bewegungen vorgeschlagen. Viele weitere vergleichende Einblicke wären denkbar und möglich, eine tiefere Untersuchung wäre nötig.